Warum gehen wir Pilgern? – Ein Leitbild

Es heißt, nun trete die „Generation Warum“ (Generation Why oder Generation Y) ins Arbeitsleben. Diese Generation frage vor allem nach dem Sinn und dem Zweck dessen, was sie tue. Hier geht es zwar nicht um das Arbeitsleben, sondern um eine Pilgerreise.

Es heißt, nun trete die „Generation Warum“ (Generation Why oder Generation Y) ins Arbeitsleben. Diese Generation frage vor allem nach dem Sinn und dem Zweck dessen, was sie tue. Hier geht es zwar nicht um das Arbeitsleben, sondern um eine Pilgerreise. Dennoch können wir uns die Frage stellen: Warum gehen wir Pilgern? Ist es Tradition? Seit 350 Jahren gibt es die Trier-Wallfahrt. „Tradition ist ein Argument, aber ein schlechtes, denn sie hat nichts mit der Gegenwart zu tun.“ Das Zitat wird
Thomas von Aquin (1225-1274) in den Mund gelegt, einem Kirchenlehrer, der die traditionelle katholische Theologie bis heute mehr prägt als irgendein anderer. Tradition ist uns wichtig, aber sie ist nicht alles.

Also: Warum gehen wir Pilgern? Was ist unsere Mission?

Wir wollen Pilgern eine Auszeit anbieten, eine Auszeit in einer Welt, die sich immer rasanter dreht und verändert. Der Pilger soll Luft holen, durchatmen und Kraft tanken können für das Leben in dieser Welt. Deshalb sind wir zu Fuß unterwegs und beschränken unsere Bedürfnisse auf das Wesentliche.

Wir wollen Raum schaffen, einen Raum für den persönlichen Glauben. Der Pilger soll das eigene Leben im Lichte seines Glaubens betrachten und neu ausrichten können. Der Pilger soll auch geistig Luft holen und festen Grund finden können in einer Welt, die von Krise zu Krise zu stolpern scheint. Deshalb gibt es unterwegs Zeiten des Gebetes, des Singens und des Schweigens, aber auch Zeiten für Gespräche untereinander.

Wir wollen Gemeinschaft schaffen, eine Gemeinschaft des Glaubens, eine Einheit in Vielfalt im Rahmen des christlichen Glaubens katholischer Prägung. Der Pilger soll erleben können, dass er mit seinem Glauben und seinen Lebensfragen nicht allein ist. Deshalb bilden wir eine Gruppe und achten aufeinander.

St. Matthias-Bruderschaft Waldorf im Jubiläumsjahr 2022

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