Texte und Lieder

Lied Zeige uns den Weg (Nr. 42,1)

Lesung aus dem Buch Jesaja.
Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg des Herrn mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Völker. Viele Nationen machen sich auf den Weg, sie sagen: Kommt wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinenPfaden wollen wir gehen. Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, aus Jerusalem sein Wort. Er spricht Recht im Streit der Völker, er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg. Ihr vom Haus Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn. (Jes 2,2-5)

Lied Zeige uns den Weg (Nr. 42,2)

Wallfahrt nach Jerusalem

V: Ich freute mich, als man mir sagte:*
Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.
Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:
Jerusalem, du starke Stadt,
dicht gebaut und fest gefügt.
A: Geh mit uns…
V: Dorthin ziehen die Stämme hinauf,
die Stämme des Herrn,*
wie es Israel geboten ist,
den Namen des Herrn zu preisen.
Denn dort stehen Throne bereit für das Gericht,*
die Throne des Hauses David.
A: Geh mit uns…
V: Erbittet für Jerusalem Frieden!*
Wer dich liebt, sei in dir geborgen.
Friede wohne in deinen Mauern,*
in deinen Häusern Geborgenheit.
A: Geh mit uns…
V: Wegen meiner Geschwister und Freunde*
will ich sagen: In dir sei Friede.
Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes,*
will ich dir Glück erflehen.
A: Geh mit uns…
(Ps 122)

Lied „Zeige uns den Weg“ (Nr. 42,3)

Die Wallfahrt ist ein Bild für den Glaubensweg

  1. Lesung aus dem Buch Genesis.
    Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. (Gen 12,1) Pilgern heißt: Loslassen und Aufbrechen. Das Ausbrechen aus dem Alltag ist Ausdruck der Umkehr. Eine Wallfahrt ist ein Ausbrechen aus Gewohnheiten, auch was die Art der Fortbewegung, Unterkunft und Verpflegung betrifft.
    Gegrüßet seist du, Maria.
  2. Lesung aus dem Matthäusevangelium.
    Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. (Mt 10,32) Pilgern heißt: Unterwegs sein. Der Glaube wird öffentlich und muss mit Widerspruch rechnen.

Gegrüßet seist du, Maria.

  1. Lesung aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther.
    Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. (1 Kor 12,12)

Der Glaube in der Gemeinschaft stärkt den Glauben und die Gemeinschaft. Der Pilger macht die Erfahrung, dass er auf andere angewiesen ist und dass andere auf ihn angewiesen sind. Der Pilger geht und betet stellvertretend auch für andere Menschen.

Gegrüßet seist du, Maria.

  1. Lesung aus dem 1. Buch der Könige.
    Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich. (1 Kön 19,7) Der Pilgerweg ist ein Wagnis. Der Pilger muss innere und äußere Widerstände
    überwinden. Der Pilger erkennt die Grenzen seiner Kraft.

Gegrüßet seist du, Maria.

  1. Lesung aus der Offenbarung des Johannes.
    Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. (Offb 21,1.5)

Pilgern heißt: Ankommen. Ein Weg muss ein Ziel haben, sonst führt er nirgendwo hin. Wer überall hin will, ist nirgends verkehrt. Auch das Leben hat eine Richtung und ein Ziel.

Gegrüßet seist du, Maria.

Lied Zeige uns den Weg (Lied 42,4)

Die Wallfahrt ist ein Bild für die Kirche.

  1. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt:
    Die Kirche weiß, wie sehr sie selbst in ihrer lebendigen Beziehung zur Welt an der Erfahrung der Geschichte immerfort reifen muss. (Lumen Gentium 43)

Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Das gilt besonders für den Menschen als Glaubenden. Die Kirche ist das pilgernde Volk Gottes unterwegs durch die Zeit hin zur Vollendung.

Gegrüßet seist du, Maria.

  1. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt:
    Die Kirche wird auf dem Weg ihrer Pilgerschaft von Christus zur dauernden Reform gerufen, deren sie allzeit bedarf, soweit sie menschliche und irdische Einrichtung ist. (Unitatis Redintegratio 6)

Pilgern heißt: Sich wandeln. Die Kirche ist zur dauernden Reform gerufen.

Gegrüßet seist du, Maria.

  1. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt:
    Die Heilige Überlieferung und die Heilige Schrift sind wie ein Spiegel, in dem die Kirche Gott, von dem sie alles empfängt, auf ihrer irdischen Pilgerschaft anschaut, bis sie hingeführt wird, ihn von Angesicht zu Angesicht zu sehen, so wie er ist. (Dei Verbum 7)

Pilgern heißt: Begrenzte Erkenntnis besitzen. Die Kirche schaut Gott nur in einem Spiegel.

Gegrüßet seist du, Maria.

  1. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt:
    Die pilgernde Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch, d.h. als Gesandte unterwegs, da sie selbst in ihrem Ursprung aus der Sendung des Sohnes und der Sendung des Heiligen Geistes herleitet gemäß dem Plan Gottes des Vaters. (Ad Gentes 2) Pilgern heißt: Mit Menschen anderen Glaubens in Dialog treten. Die Kirche ist ihrem
    Wesen nach missionarisch.

Gegrüßet seist du, Maria.

  1. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt:
    Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. (Gaudium et Spes 1)

Pilgern heißt: Solidarisch sein. Die Kirche teilt Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen.

Gegrüßet seist du, Maria.

Ehre sei dem Vater.

Lied Ein Haus voll Glorie schauet (Nr. 18,1-2)

Pilgergedanken V – Wallfahrtspsalm

V: Wohl denen, die wohnen in deinem Haus,*
die dich allezeit loben.
Wohl den Menschen, die Kraft finden in dir,*
wenn sie sich zur Wallfahrt rüsten.
A: Geh mit uns…
V: Ziehen sie durch das trostlose Tal,
wird es für sie zum Quellgrund*
und Frühregen hüllt es in Segen.
Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft;*
dann schauen sie Gott auf dem Zion.
A: Geh mit uns…
(Ps 84,5-8)
Lied Ein Haus voll Glorie schauet (Nr. 18,3-4)

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